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14. Juli 2023

Für ein grünes Quartier – innen und außen

Nachhaltiges Bauen ist nicht nur ein Trend. Klima- und Umweltrisiken sind in der Bauwirtschaft ein großes Thema.

Nachhaltiges Bauen ist nicht nur ein Trend. Klima- und Umweltrisiken sind in der Bauwirtschaft ein großes Thema, wenn es beispielsweise um Materialien, Flächenversiegelung, Energieeffizienz oder Artenschutz geht. Insofern hat die Bau- und Immobilienbranche verschiedene Möglichkeiten und Hebel, Bestandsgebäude und Neubauten mit Blick auf Nachhaltigkeitsaspekte zu optimieren.

Nachhaltiges Bauen auf EU-Ebene geregelt

Anhand verschiedener Kriterien im Rahmen der Taxonomie-Verordnung regelt die Europäische Union seit 2020 die Reduzierung von umweltschädlichen Treibhausgasen in sämtlichen Wirtschaftssektoren – das betrifft jegliche Produkte, Dienstleistungen sowie Investitionen und somit auch den Bau- und Immobiliensektor. Die Verordnung stellt damit einen einheitlichen und europaweit gültigen Nachhaltigkeitsstandard dar. Im Kern der EU-Taxonomie-Verordnung stehen sechs Umweltziele:

  1. Klimaschutz
  2. Klimawandelanpassung
  3. Nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen
  4. Wandel zu einer Kreislauwirtschaft
  5. Vermeidung von Verschmutzung
  6. Schutz von Ökosystemen und Biodiversität

Taxonomiekonformität ist gegeben, wenn die betreffende wirtschaftliche Aktivität einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen von mindestens einem dieser sechs Ziele leistet und keines der anderen Ziele beeinträchtigt. Zusätzlich müssen Mindeststandards in den Bereichen Governance, Menschen- und Arbeitsrechte gegeben sein.

Vorprüfung des ersten Bauabschnitts

Die Projektentwickler des Mingard streben für das gesamte Quartier EU-Taxonomiekonformität an. Dafür ist es nötig, die involvierten Architekten, Ingenieure und Bauunternehmen frühzeitig in den langfristigen Prozess einzubeziehen. Für den ersten Bauabschnitt Rock wurde bereits eine Taxonomie-Vorprüfung durch das Unternehmen Alpha IC GmbH durchgeführt. Daraus ging hervor, dass der erste Bauabschnitt die Kriterien des Ziels „Klimaschutz“ erfüllen wird. Im Bauverlauf müssen verschiedene Anforderungen eingehalten werden. Dazu zählt beispielsweise die Gesamtenergieeffizienz des Gebäudes. Der Primärenergiebedarf muss mindestens 10 Prozent unter dem Schwellenwert liegen, der in den Anforderungen für Niedrigstenergiegebäude (mindestens KfW-Effizienzhaus 55) gemäß den nationalen Energie-Standards festgelegt ist. Primärenergie meint die noch nicht weiterverarbeitete Energie, die ein Haus tatsächlich benötigt wie Braunkohle, Erdgas oder erneuerbare Energien wie zum Beispiel Windkraft oder Solarenergie. Hinzu kommen unter anderem weitere Prüfungen wie:

  • Blower-Door-Test zur Messung der Luftdichtheit
  • Thermografiemessung
  • Durchflussmengen an Sanitärarmaturen

Vorteile für Mieter

Die Nachhaltigkeitsbemühungen für das Mingard beziehungsweise den ersten Bauabschnitt Rock haben vielfältige Auswirkungen auf und konkrete Vorteile für die künftigen Mieter. Das Gebäude ist energieeffizient, sodass möglichst wenig Energie zum Heizen, zur Belüftung und zur allgemeinen Stromversorgung nötig ist. Der allgemeine Strom des Gebäudes wird zudem möglichst über erneuerbare Energiequellen bezogen. Für den individuellen Strom der jeweiligen Mieter wird es eine Empfehlung zur Beziehung von Ökostrom geben. Durch Wasserspararmaturen ist der Wasserverbrauch niedriger, sodass diese Ressource effizienter genutzt wird. Für den gesamten Innenausbau wird im Rock zudem darauf geachtet, dass keine schadstoffhaltigen Materialien zum Einsatz kommen, sondern lediglich solche, die hohe materialökologische Anforderungen erfüllen. Insgesamt können die Mieter eine Immobilie nutzen, die Taxonomie-konform errichtet wurde und im Einklang mit den EU-Klimazielen steht.

LEED-Zertifizierung

Mit dem Rock im Mingard streben die Projektentwickler außerdem eine LEED-Zertifizierung (LEED = Leadership in Energy and Environmental Design) in Platin an, die Standards für ökologisches Bauen bestätigt. Berücksichtigt werden dabei unter anderem Kriterien wie Wassereffizienz, Energie und globale Umweltwirkungen sowie Materialkreisläufe und Ressourcenschonung. Auch über die LEED-Zertifizierung halten wir Sie in unserem Blog auf dem Laufenden.